Insgesamt leiden in Deutschland 4 Millionen Menschen an Arteriosklerose, doch nur bei jedem Dritten ist diese Erkrankung diagnostiziert. Hierbei kommt es zu einer Verhärtung und Verdickung der Arterienwand durch Fetteinlagerungen und es entstehen die sogenannten Plaques. Diese können auf zwei Arten gefährlich werden. Zum einen verengen sie das Gefäß und können den Blutfluss zu den nachgeschalteten Körperabschnitten behindern. Zum anderen können die Plaques aufplatzen, Blutplättchen an sich ziehen und Blutgerinnsel bilden, die das Gefäß verschließen (Bild 1).
Jedoch kann die Arteriosklerose nicht nur zu Gefäß-Einengungen führen, sondern auch eine Wandschwäche des Gefäßes bewirken. Es kann sich dann ein Aneurysma (Gefäßaussackung) bilden, was platzen kann. Häufige Lokalisationen für Aneurysmata sind die Hauptschlagader (Bild 2) und die Hirnarterien (Bild 3).
Als Faustregel gilt – je größer das Aneurysma, desto höher die Rupturgefahr. Die Arteriosklerose ist eine Systemerkrankung, betrifft also den gesamten Körper. Aus diesem Grund ist es sinnvoll nicht nur den beschwerdehaften Gefäßabschnitt zu untersuchen, sondern auch die anderen Regionen darzustellen. Hier ist die Angio-MRT sehr hilfreich.
ANGIO MRT
Sie ermöglicht die schonende,
dreidimensionale Darstellung von Gefäßen ohne Verwendung von Röntgenstrahlen. Durch unsere modernen MRT-Geräte und verfeinerten Untersuchungsprotokolle sind wir in der Lage im MRT nahezu sämtliche Gefäßregionen hochauflösend zu untersuchen und Gefäßverengungen, Verschlüsse und Gefäßfehlbildungen sicher zu erkennen.
UNTERSUCHUNGSVORBEREITUNG UND -ABLAUF
Sie liegen in bequemer Rückenlage. Es gibt unterschiedliche Techniken, um im MRT die Blutgefäße zu untersuchen. Wir entscheiden je nach Fragestellung mit welchem Untersuchungsprotokoll wir die Gefäßregion bestmöglich darstellen können. Für die meisten Gefäßdarstellungen wird Ihnen während der Untersuchung ein MRT-Kontrastmittel gespritzt, das in der Regel sehr gut verträglich ist. Im Anschluss werten wir
die Bilder aus und besprechen mit Ihnen das Untersuchungsergebnis.
Bild 1. Kontrastmittelunterstützte MR-Angiographie der Bauchaorta sowie Becken- und Oberschenkelstrombahn.
Im Gegensatz zum unauffälligen Befund in (A) findet sich ein längerstreckiger, kompletter Verschluss der externen Beckenarterie (A. iliaca externa) rechts (B, Rechteck). Die bereits nachweisbaren Kollateralgefäße (Umgehungskreislauf, Pfeile) zeigen an, dass es sich nicht um einen akuten Verschluss handelt.
Bild 2.
Die kontrastmittelunterstützte MR-Angiographie der thorakalen Aorta zeigt eine krankhafte Aussackung (Aneurysma) der Aortenwurzel (Doppelpfeil). Mit zunehmender Größe steigt das Risiko für eine Ruptur (Aufplatzen der Hauptschlagader), die dann unmittelbar lebensbedrohlich ist.
Bild 3. MR-Angiographie (MRA) der Hirnbasisarterien ohne Kontrastmittel.
Das Gehirn bietet optimale Voraussetzungen, um Gefäße aufgrund Ihrer Flusseigenschaften auch ohne die Gabe von Kontrastmittel darzustellen. Die hochauflösende MRA zeigt einen unauffälligen Befund ohne Nachweis eines Gefäßabbruchs, einer Gefäßeinengung oder einer Gefäßaussackung (Aneurysma).