Das Mammakarzinom ist der häufigste bösartige Tumor der Frau. Je früher er erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto schonender die Therapie. In den meisten Fällen sind die Mammographie und der Ultraschall der Brust ausreichend für eine sichere Beurteilung. Jedoch hat die Mamma-MRT die höchste Sensitivität aller Verfahren und kann so bei zahlreichen Fragestellungen eine hervorragende Ergänzung darstellen.
MAMMA-MRT
Die Mamma-MRT kann mit höchster Sensitivität in der Brust Tumorherde aufzeigen oder ausschließen. Insbesondere nach Operationen ist es zuweilen schwierig Narbengewebe sicher von Tumorgewebe zu unterscheiden – mithilfe der Mamma-MRT gelingt dies mit hoher Genauigkeit.
Auch vor Operationen kann eine ergänzende Mamma-MRT sinnvoll sein, um die Tumorausdehnung besser zu beurteilen (Bild 1) oder als ergänzende Vorsorge, z.B. bei jungen Hochrisiko-Patientinnen mit BRCA1/2-Mutation.
In dem in den aktuellen Qualitätsrichtlinien empfohlenen und bei uns angewandten Untersuchungsprotokoll stellen wir hochaufgelöst den anatomischen Aufbau der Brust dar. Bei der Perfusionsmessung wird die Durchblutung des Organs in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung untersucht – Tumoren, die auf Grund eines erhöhten Nährstoffbedarfs stark durchblutet werden, können so mit hoher Sensitivität
entdeckt oder ausgeschlossen werden.
UNTERSUCHUNGSVORBEREITUNG UND -ABLAUF
Die Mamma-MRT dauert etwa 20-25 Minuten. Sie liegen in Bauchlage, die Brüste in unseren Spezialspulen vorsichtig stabilisiert, um störende Bewegungen während der Aufnahmen zu vermeiden. Während der Untersuchung wird für die Perfusionsmessung ein MRT-Kontrastmittel
gespritzt, das in der Regel sehr gut verträglich ist. Im Anschluss werten wir die Bilder aus und besprechen mit Ihnen das Untersuchungsergebnis.
KOSTEN
In einigen Fällen übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten nach derzeitiger Rechtslage. Sie können einen Antrag auf Kostenerstattung einreichen. Sollte dieser durch die Kasse abgelehnt werden, bieten wir die Untersuchung als Wunschleistung (d.h. als Privatrechnung) an. Die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten in aller Regel.
Neben dem ausgedehnten Haupttumor in der rechten Brust (langer Pfeil) zeigt die Mamma-MRT mehrere Zweitkarzinom in der rechten und linken Brust (kurze Pfeile). (A) Übersichtsrekonstruktion zur Darstellung der Gesamtausdehnung. (B) und (C)
Hochauflösende, dünne Schichten zur exakten Darstellung der Tumorgrenzen. Die MRT ermöglicht so eine genaue Einschätzung der Tumorlast und war bei dieser Patientin von entscheidender Bedeutung für die Operationsplanung.